Die Digitalisierung mit ihrer universellen Vernetzung aller Abläufe, dem direkten Zugang zu Informationen aus aller Welt und einer ständigen Kommunikationsfähigkeit verändert nach und nach sämtliche Geschäftsprozesse und zunehmend auch die Geschäftsmodelle. Die für die Arbeitsprozesse nötigen Ressourcen sind nicht mehr an bestimmte Orte und Zeiten gebunden, sondern stehen überall und individuell zur Verfügung, z.B. auf mobilen Geräten oder in der Cloud.

Damit erreichen die Arbeitsprozesse eine bisher nicht gekannte Flexibilität. Zugleich aber lösen sich nach und nach herkömmliche Arbeitsstrukturen auf: Beschäftigte arbeiten unabhängig von festen Orten in virtuellen Teams, andere im Home Office, wieder andere sind als Freelancer für unterschiedliche Auftraggeber unterwegs. Der klassische Arbeitsplatz, an dem man seine tägliche Arbeitszeit verbringt, ist heute zwar in den meisten Fällen noch Standard, wird jedoch langfristig in vielen Bereichen verschwinden. Es werden „smarte“ Arbeitsplätze entstehen, die einen flexibleren Umgang mit den Ressourcen erlauben.

Für Unternehmen ist es keine einfache Aufgabe, die neue Flexibilität zu organisieren – und zwar so, dass dabei Motivation, Engagement, Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter nicht leiden. Das ist gerade jetzt unerlässlich, denn mit verunsicherten, demotivierten Mitarbeitern, die das Gefühl haben, dass sie in dem großen Umbruchsprozess unter die Räder kommen, lässt sich eine Mammutaufgabe wie die digitale Transformation nicht umsetzen. Was Unternehmen bei der Digitalisierung der Arbeitsplätze beachten sollten, fasst folgende Checkliste zusammen:

•    Diversifizierung: Mitarbeiter unterscheiden sich, die Lebensmodelle werden unterschiedlicher, und darauf müssen die Unternehmen selbst flexibel reagieren;
•    Arbeitszeitmodelle: Die klassischen Modelle Vollzeit und Teilzeit sind zu starr; hier sind flexible Lösungen gefragt, beispielsweise mit frei zu vereinbarenden Monats- oder Jahreskonten;
•    Arbeitsplatzorganisation: Der Trend zum Home Office schwächt sich bereits ab. Manche können im klassischen Büro produktiver arbeiten, und flexible Organisationsformen können das ausgleichen;
•    Arbeitsorganisation: Mitarbeiter legen großen Wert darauf, sich auch am Arbeitsplatz entfalten und ihre Kreativität einbringen zu können;
•    Entfaltungsspielraum: Gerade jüngere Mitarbeiter wollen sich in ihrer Lebensplanung oft noch nicht festlegen, hier muss es Freiräume und Entwicklungsmöglichkeiten geben;
•    Integration: Mitarbeiter im Home Office müssen voll in die Kommunikationsprozesse eines Unternehmen integriert werden, um eine „digitale Isolation“ zu vermeiden. Eine aktuelle Untersuchung von Dell und Intel zur Arbeitswelt der Zukunft (Future Workforce Study 2016) belegt, dass für Arbeitnehmer der zwischenmenschliche Kontakt das wichtigste Kriterium für Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist;
•    Technik: Mitarbeiter wollen mit moderner Technik arbeiten. Gerade Jüngere legen weniger Wert auf einen Firmenwagen als auf die IT-Ausstattung. Immerhin jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland würde laut Dell-Studie kündigen, wenn er mit unzureichender Technik arbeiten müsste.

Darüber hinaus werden auch künftig „weiche Faktoren“ wie Anerkennung, Entwicklungsmöglichkeiten oder zwischenmenschliche Kontakte eine zentrale Rolle spielen. Unternehmen dürfen den Arbeitsplatz der Zukunft nicht allein an technischen Gesichtspunkten ausrichten.

*Die Autorin Ute Riester ist Field Product Manager Client Solutions bei Dell Deutschland.

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